Max Pechstein

Geschichte eines Malers

Szenische Dokumentation 60/85min MDR, NDR

Erstausstrahlung 2020

Auf DVD erhältlich

Er war einer der Pioniere der deutschen Kunstszene am Anfang der Moderne:

Max Pechstein (1881-1955). Heute ein Klassiker, zu Lebzeiten aber ein Künstler zwischen Popularität und Verachtung. Unter den Malern der heute weltberühmten „Brücke“, zu denen auch Nolde und Kirchner zählten, blieb er ein Außenseiter, die Nazis stempelten seine Werke als „entartet“ ab, und seine Karriere war geprägt von zahlreichen Höhen und Tiefen. Pechstein, geboren in Zwickau, liebte die Ostsee. In der Nähe von Kiel malte er seine letzten Bilder. Der Film ist das erste große Porträt eines visionären Malers, der die Farben, den Tanz und die Natur über alles liebte.

 

Der Film folgt Max Pechsteins Weg aus der bescheidenen Herkunft in Zwickau zum führenden Maler des deutschen Expressionismus. Er liebt das Spontane und Natürliche und rebelliert mit starken Farben gegen akademische Regeln und bürgerliche Normen, was seine Malergefährten Heckel, Kirchner und Schmidt-Rottluff auch tun. Die gemeinsamen Malabenteuer mit Aktmodellen werden polizeilich verfolgt und fallen besonders auf ihn zurück; als er 1912 mit der Berliner „Secession“ ausstellt, schließen ihn die Kollegen aus der „Brücke“ aus. Emil Nolde wird ihn später als „jüdisch-versippt“ bei den Nazis denunzieren.

 

Doch Pechstein hat zu Lebzeiten mehr Ausstellungen und verkauft mehr Bilder als jeder seiner expressionistischen Konkurrenten. 1906 bekommt der in Zwickau geborene Pechstein den Sächsischen Staatspreis, der ihm eine Reise in die damalige Kunstmetropole Paris ermöglicht. Dort entdeckt er Tanz und Bühne als eines seiner Lieblingsmotive; hinzu kommen später das Meer, vor allem die Ostsee – aber auch die Exotik der Südsee, die er 1917 kennenlernt – und der menschliche Körper.

Sein Lieblingsmodell Lotte wird seine erste Frau. Immer wieder hat er ökonomisch harte Zeiten und muss sich als Arbeiter durchschlagen. Die 20er Jahre sind eine Zeit des Erfolgs, doch die Machtübernahme der Nazis zwingt ihn in die innere Emigration. Seine Kunst bleibt unpolitisch, er lebt – inzwischen mit seiner zweiten Frau Marta – zurückgezogen an der pommerschen Ostseeküste und kehrt erst nach 1945 nach Berlin zurück. Dort lehrt er an der Hochschule für Bildende Künste – späte Genugtuung für einen genialen Außenseiter der deutschen Kunstszene.

Cast

Nickel Bösenberg, Fenja Dechow, Viviane Beyer, Luis Faisst

Buch und Regie

Wilfried Hauke

Kamera

Boris Mahlau

Montage

Maria Hemmleb

Musik

George Kochbeck

Sprecher

Axel Milberg

Ballett

Anett Göhre

Piano

Caspar Frantz

Postproduktion

Jörg Rode

Produktionsleitung

Fabian Preuss

Produzent

Wilfried Hauke

Redaktion

Matthias Morgenthaler MDR, Christoph Bungartz NDR

Produktion

IDA Film & TV Produktion / Max-Pechstein-Urheberrechtsgemeinschaft

Förderung

Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein